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Books about Bookbinding – 3 Bücher, in denen das Buchbinden eine Rolle spielt

Cindy

Immer wenn ich früher erzählt habe, was ich einmal werden möchte, haben mich die meisten Leute komisch angeschaut. “Was, Buchbinderin? Den Beruf gibt es noch?”. Diesen Satz bekomme ich auch heute noch oft zu hören. Viele kennen diesen Beruf gar nicht oder denken, er sei längst ausgestorben. Daher freue ich mich jedes Mal, wenn ein Buchbinder in einer Geschichte auftaucht oder über diesen Beruf geschrieben wird.

Heute möchte ich euch drei Bücher vorstellen, in denen das Buchbinden eine Rolle spielt. Davon kann es meiner Meinung nach nie genug geben.

"Tintenherz" von Cornelia Funke

“Tintenherz” muss diese Liste natürlich anführen, das war sicher jedem klar. Als ich die Tintenwelt-Reihe mit elf/zwölf Jahren zum ersten Mal gelesen habe, war für mich sofort klar, dass der Beruf des Buchbinders mein absoluter Traumberuf ist.

In “Tintenherz” geht es um die zwölfjährige Meggie. Sie lebt allein mit ihrem Vater Mortimer, der Buchbinder ist und als Bücherarzt nimmt er seine Tochter immer zu seinen Patienten mit. Als eines Nachts ein Fremder vor ihrer Tür steht und von einem alten Freund namens Capricorn berichtet, bricht Mo mit Meggie überstürzt zu ihrer Tante Elinor auf. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die sich um ein Buch dreht und allerhand Magie zu Tage fördert.

Ich liebe diese Buchreihe sehr! Das Buchbinden kommt hier auch definitiv nicht zu kurz und spielt auch in den Folgebänden eine große Rolle. Man lernt so viel über das Handwerk, denn Cornelia Funke hat sich eingehend damit beschäftigt und ihr Mann war selbst Buchbinder. Mortimer brennt für seinen Beruf und das spürt man zwischen den Seiten.

“Tintenehrz” ist sicher das Buch, das viele junge Leute dazu gebracht hat, Buchbinder werden zu wollen. Es stellt den Beruf mit so viel Charme dar, auch wenn man heute nicht mehr als Bücherarzt unterwegs ist.

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©Verlagsgruppe Oetinger

"Die verborgenen Stimmen der Bücher" von Bridget Collins

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©Aufbau Verlag

“Die verborgenen Stimmen der Bücher” ist ein Roman, der mich im letzten Jahr sehr überraschen konnte. Im Mittelpunkt der Handlung steht Emmett Farmer, der eine Lehre bei einer alten Buchbinderin namens Seredith beginnen soll. Doch er darf nie in das Gewölbe mit den kostbaren Büchern. Seredith hat viele Besucher, die sie bitten, für sie ein Buch zu binden und Emmett beginnt langsam zu begreifen, dass das Buchbinden mit magischen Fähigkeiten verknüpft ist.

Hier wird das Buchbinden mit einer interessanten magischen Fähigkeit verknüpft, die die Geschichte wirklich spannend gemacht hat. Serediths Werkstatt wird liebevoll und detailliert beschrieben. Vom eigentlichen Handwerk bekommt man als Leser aber nicht so viel mit. Emmett darf lange Zeit keine Bücher binden, sondern lernt andere Dinge wie Leder zu schärfen und zu prägen. Eine interessante Darstelung des Buchbindens, die mir aber gut gefallen hat. Nicht zuletzt war die Geschichte sehr berührend.

"Mathilde und der Duft der Bücher" von Anne Delaflotte

Dieses Buch hat mir eine befreundete Buchbinderin empfohlen, sonst hätte ich es vermutlich nicht entdeckt. Es geht um junge Französin Mathilde, welche die alte Buchbinderei ihres Großvaters übernimmt. Eines Tages bringt ihr ein junger Mann ein Buch zum Reparieren vorbei. Es weißt starke Brandspuren auf und Mathilde entdeckt ein Geheimnis aus der deutschen Besatzungszeit in ihm. Immer mehr Rätsel tun sich auf und werden gelöst und alles hängt mit diesem Buch zusammen.

Das spannende an diesem Buch war der Umstand, dass es in Frankreich spielt. Die Franzosen haben andere Buchbindetechniken als die Deutschen, sodass man beim Lesen einiges lernt. Auch hier kommt das Werkstatt-Feeling auf. Die Geschichte an sich ist zwar spannend, aber auch ein wenig langatmig. Dennoch mochte ich die Darstellung des Handwerks recht gern, auch wenn sie natürlich stark idealisiert war. Aber das ist bei “Tintenherz” ja auch der Fall. Ich fand es schön zu sehen, dass die Protagonistin eine ausgebildete Buchbinderin mit eigener Werkstatt war! Das lässt das Buchbinder-Hez natürlich höher schlagen. Außerdem lernt man einiges über das Handwerk, aber auch die Besatzungszeit in Frankreich.

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©Rowohlt

Bisher sind mir Buchbinder sonst nur ganz am Rande von anderen Geschichten aufgefallen. In “Das Labyrinth des Fauns” von Cornelia Funke gibt es eine kleine Kurzgeschichte, die “Der Buchbinder” heißt. Ansonsten sind mir noch keine anderen Buchbinder in fiktiven Geschichten begegnet. Es gibt eine Menge an Büchern über Bücher oder Bibliotheken, doch diese Bücher halten meist Bibliothekare in Stand und keine Buchbinder.

Fallen euch noch weitere Bücher ein, in denen das Buchbinden eine Rolle spielt? Lasst es mich gern in den Kommentaren wissen.

3 Kommentare

  • Nina Hayder

    Ich finde es immer toll, wenn die Bücher an den Inhalt gebunden werden. Schön zu lesen, bei welchen Büchern das auch der Fall ist. So ist aber auch das restaurieren des Buchs schwieriger.

    • Cindy

      Trotz Digitalisierung wird der Buchbinder, denke ich, niemals ohne Arbeit da stehen. Dafür gibt es viel zu viele Dinge, die keine Maschine übernehmen kann. Und es ist ja auch schön, so ein altes Handwerk zu lernen. Da wird es nie langweilig.

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