Emily Henry: Book Lovers – Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Cindy
Emily Henry schafft es immer wieder aufs Neue, mich mit ihren Charakteren zu fesseln. „Book Lovers“ habe ich angefangen zu lesen, ohne wirklich zu wissen, um was es geht. Henry hatte mich mit ihren vorherigen Büchern ja bereits überzeugt. Doch „Book Lovers“ hat mich eingesogen und gefangen gehalten. Ich wollte und konnte das Buch nicht aus der Hand legen, ohne zu wissen, was passiert.
Wie immer steht ein Pärchen im Mittelpunkt. Nora ist Literaturagentin und sehr gut in ihrem Job. Sie tut für ihre Schwester Libby alles, liebt ihr Leben in New York und stellt die Arbeit immer vorne an. Charlie ist Lektor, lebt ebenfalls in New York, ist sehr gut in seinem Job und hat eine eher unnahbare Aura. Der Prolog beschreibt das erste Treffen der beiden vor circa zwei Jahren und sofort erkennt man enemies-to-lovers-Vibes. Beide sind sich unsympathisch, doch Nora denkt dennoch ziemlich oft über Charlie nach. In der Zwischenzeit hat eine ihrer Autorinnen einen sehr erfolgreichen Roman veröffentlicht (den Charlie bei dem Treffen abgelehnt hatte!) und ihre Schwester Libby überredet sie, spontan ein paar Wochen Urlaub in Sunshine Falls, dem Schauplatz besagten Romans, zu verbringen.
Nora muss also ihre geliebte Stadt verlassen, um die Beziehung zu ihrer Schwester, die gerade ihr drittes Kind erwartet, wieder zu kitten. Libby erstellt eine Art Bucket Liste, die die beiden abarbeiten sollen. Und zu Noras Überraschung begegnet sie ausgerechnet Charlie in Sunshine Falls!
Ich habe die Chemie zwischen den Protagonisten geliebt! Henry versteht es meisterhaft, auf Tropes hinzuarbeiten und diese einfach platzen zu lassen. Sie lässt Nora und Charlie nicht umeinander tänzeln und Halbwahrheiten aussprechen. Nein, die beiden sind immer ehrlich zueinander. So wird man als Leser überrascht, denn man weiß nie, wie es weitergeht (manchmal schon, aber es gibt kaum Klischees). Vor allem die Dialoge sind spritzig und unterhaltsam. Nicht nur die zwischen Nora und Charlie, auch die beiden Schwestern haben sehr schöne Momente. Auch das Setting überrascht. Nora macht sich selbst über das typische Kleinstadt-Setting lustig, denn es mag rosig klingen, ist aber nicht immer so. Ich bin immer wieder von Henrys Humor und Einfallsreichtum erstaunt. Dieses Mal hat sie ein Restaurant namens „Poppa hock dich hin“ eingeführt und es ist zum Schreien komisch! Aber ich liebe ihre Charaktere immer am meisten, denn sie sind sehr vielschichtig beschrieben, haben einen inneren Konflikt und meist auch eine Last aus Kindheit und Jugend, die sie mit sich tragen und überwinden müssen. Henry baut auch geschickt EasterEggs mit ein, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.
Ich mochte „Book Lovers“ richtig gern! Emily Henry enttäuscht nie und liefert immer zu 100% originelle und absolut nicht langweilige Liebesromane!