Laura Jane Williams: Say Yes – Perfekter wird’s nicht
Cindy
„Say Yes -Perfekter wird’s nicht“ ist eine romantische Komödie von Laura Jane Williams, deren Klappentext ein unterhaltsames Abenteuer verspricht. Annie, Anfang dreißig, wird am Tag ihrer Hochzeit vor dem Altar sitzen gelassen. Ihre fast-Schwiegereltern haben daraufhin ein wahnsinnig schlechtes Gewissen und wollen, dass Annie in die geplanten Flitterwochen nach Australien fliegt. Zwischen der geplatzten Hochzeit und dem Start der Flitterwochen trifft sie Patrick, einen Freund aus Kindheitstagen. Beide stellen fest, dass sie eine Pause vom Leben brauchen und beschließen, gemeinsam nach Australien zu fliegen.
Dieser Roman bietet alles, was eine romantische Komödie benötigt: eine gescheiterte Protagonistin auf einem Selbstfindungstrip, eine geplatzte Hochzeit, ein neuer love interest und eine traumhafte Kulisse. Klingt perfekt, oder? So ganz konnte mich das Buch nicht überzeugen, aber es hat mich unterhalten und gefesselt. Die Chemie zwischen Annie und Patrick war zum Schmelzen, denn beide tänzeln umeinander herum, beschließen dann, dass sie ja nur Freunde sind (und deshalb nichts wirklich peinlich ist und es Regeln gibt), verlieben sich aber ineinander und fangen wieder an zu tänzeln.
Natürlich bietet die Ausgangssituation jede Menge Gelegenheiten für skurrile und lustige Situationen. Zwei sich fremd gewordene Freunde in einem Urlaub, den die Ex-Schwiegereltern für das frisch getraute Paar organisiert haben? Oh ja, es wird definitiv komisch-romantisch.
Annie stellt schnell fest, dass sie in ihrem bisherigen Leben unglücklich war und möchte etwas verändern. An sich eine gute Idee, nur die Umsetzung fand ich nicht so ganz gelungen. Ich habe Annies Entwicklung nicht ganz abgekauft bzw. war nicht überzeugt davon. Da gab es für mich ein paar zu große Steine. Vor allem die Beziehung zu ihrer Mutter war sehr komisch und hatte eine zu schnelle Lösung.
Es gab einige großartige Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben und wirklich grandios geschrieben waren. Generell hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Er war flott, aber auch nüchtern. Eine sehr interessante Mischung. Was mich ein wenig enttäuscht hat, war das Ende des Buches. Der Konflikt, den es zu lösen galt, war mir zu überspitzt. Immerhin sind Annie und Patrick erwachsene Menschen, die eigene Entscheidungen treffen sollten und sich nicht wie Teenager streiten sollten. Da war mir zu viel Drama in den letzten Kapiteln, das die Geschichte nicht gebraucht hätte. Zu den beiden hätte ein ruhigeres Ende meiner Meinung nach besser gepasst.
Aber alles in allem hat „Say Yes“ mir gut gefallen. Es hat mich zum Lachen gebracht und ich wollte ganz dringend weiterlesen, um zu sehen, was mit Annie und Patrick passiert. Wer „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ oder die Bücher von Susan Mallery mag, der wird auch dieses hier mögen.