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Meike Stoverock: Das Strahlen des Herrn Helios

Cindy

„Das Strahlen des Herrn Helios“ ist ein einfallsreicher und sehr unterhaltsamer Fantasyroman von Meike Stoverock. Man kann sich auf eine Mischung aus Sherlock Holmes, Carnival Row und Ripper Street freuen. Das Ganze erhält noch eine gänzlich einzigartige Komponente, denn die Figuren sind allesamt Tiere! Die Autorin entführt in eine Welt, die fremd und vertraut zugleich ist. Es gibt wenige Hintergrundinformationen, doch das hat mich gar nicht gestört. Man nimmt es einfach hin, dass Schnecken Kutschen ziehen (die sogenannten Dreischnecks), dass die Fische sich unterdrückt von den öffentlichen Verkehrsmitteln fühlen, weil der Einstieg zu hoch ist oder dass sich Hunde zu sehr auf ihren Geruchssinn verlassen.

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© HobbitPresse

Das tierische Ensemble wird angeführt vom Hasen Skarabäus Lampe, welcher Detektiv ist und den Polizeihunden so manches Mal schon aus der Klemme geholfen hat. Lampe ist verschroben, aber sehr liebenswert. Mit seinem messerscharfen Verstand und seiner etwas unsozialen Art erinnert er stark an Sherlock Holmes. Ihm zur Seite steht sein ehemaliges Kindermädchen, das Huhn Helene Pick und der kleine Kater Teddy Bärlein, der unbedingt so sein möchte wie der Hase. Die Dynamik zwischen den Figuren war sehr interessant und für mich auch das Beste am Buch. Ich wollte wissen, was mit den Figuren passiert, da war die Handlung eher Nebensache. Natürlich steht ein Kriminalfall im Mittelpunkt, doch dieser Handlungsstrang war nicht so stark. Man wusste relativ schnell, wer hinter allem steckt. Gestört hat mich das nicht, denn es war durchaus spannend zu lesen, wie der Hase zu seinen Schlüssen gelangte. Natürlich gab es auch allerlei Action, viele Befragungen und wunderbar sarkastische Dialoge.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle unbedingt den Schreibstil der Autorin, denn dieser ist wirklich erste Sahne! Stoverock gelingt eine eindrucksvolle Balance aus Nüchternheit und Poesie und ihre gewitzte Art trifft immer genau auf den Punkt. Die „Wandelgänge der Seele“ ist eine besonders schöne Formulierung, wie ich finde und davon gibt es reichlich. Ich war wirklich sehr beeindruckt von dieser Wortgewandtheit und kann daher eine ganz große Empfehlung für diese Geschichte aussprechen!

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