„Der Weg der Wünsche“ ist zwar nicht der heiß ersehnte dritte Band der Königsmörder-Chronik, doch es ist ein weiteres Puzzlestück aus der Welt von Patrick Rothfuss. Wir folgen Bast, den wir als Gefährten von Kote kennen und der viele Geheimnisse verbirgt.
Die Prämisse der Novelle mag auf den ersten Blick ein wenig langweilig klingen. Der Leser erlebt, wie Bast seinen Tag verbringt. Und doch war ich sofort wieder fasziniert von dieser einzigartigen Welt, die Rothfuss geschaffen hat und habe direkt Lust, die anderen Bände noch einmal zu lesen.
Basts Aufenthaltsort ist der Blitzbaum, an dem man ihn die meiste Zeit des Tages über antreffen kann. Dort schließt er Geschäfte mit den Kindern des Ortes im Tausch für Geheimnisse und Gefälligkeiten ab. Dabei waren sehr lustige, aber auch sehr ernste Dinge. Durch Basts Natur (er ist ein Frohgeist, ziemlich vergesslich und hält große Stücke auf sich) gibt Rothfuss der Geschichte eine wunderbare Leichtigkeit mit. Bast entblößt dabei mehrmals nicht nur seinen Oberkörper, sondern noch mehr und man merkt schnell, dass er das Leben und die kleinen Annehmlichkeiten dessen in vollen Zügen genießt. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten im Wirtshaus und noch ein paar andere Dinge, die den aufmerksamen Leser aufhorchen lassen.
Die Figuren, vor allem die Kinder, fand ich sehr überzeugend dargestellt. Vor allem Rothfuss Vor- und Nachwort setzten diese Geschichte in einen schönen Rahmen und zeigen deutlich, wie viel Arbeit und Mühe er sich für seine Romane macht.
Mir hat „Der Weg der Wünsche“ richtig gut gefallen!