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Rebekka Weiler: The Moment I Lost You

Cindy

58623 - Rebekka Weiler: The Moment I Lost You
© Ravensburger

Es gibt Geschichten, die berühren dich ganz tief und hallen noch lange nach. „The Moment I Lost You“ ist so eine Geschichte für mich. Rebekka Weiler hat mein Herz in tausende kleine Teile gebrochen und ganz sanft Stück für Stück wieder zusammengesetzt.

Das Buch erzählt die Geschichte von Mia und Nathan, aber auch noch so viel mehr. Es geht um Trauer, den Umgang mit Trauer, Einsamkeit, Hilflosigkeit, Vergebung, Verantwortung, Schuld und Neuanfänge. Rebekka greift so viele große Themen auf und schafft es, jedem einzelnen davon gerecht zu werden. Man spürt ihre Liebe für diese Geschichte in jeder Zeile, in jedem Kapitel. So viele Szenen sind gerade deshalb so emotional und echt, weil die Autorin diese Gefühle lebt. Habe ich mich in dieses Buch verliebt? Ja, tausendfach ja!

Es ist eine dunkle Geschichte, durchsetzt mit lauter kleinen Lichtern, die immer heller scheinen und das schwarz-weiß der Seiten mit fortlaufender Geschichte bunt malen. Mias bester Freund Brant stirbt auf einer Party vor über vier Jahren. Er wird von Nathan Dawson erstochen, der dafür ins Gefängnis wandert. Mia verliert sich nach Brants Tod, doch besitzt unglaublich viel Stärke, macht eine Therapie und kommt voran. Als sie jedoch Nathan in einer Bar in ihrer Heimatstadt Sterling wieder begegnet, kommt die alte Wut hoch. Brants Mörder ist frei und ausgerechnet diesem Mann begegnet sie wieder und wieder. Nathan ist ein gebrochener Mann und ein unglaublich gut geschriebener Charakter. Man spürt seine gebrochene Seele auf jeder Seite und es war so schwer, dass Bild, welches Rebekka zu Beginn von ihm zeichnet, mit dem des kaltblütigen Mörders in Einklang zu bringen. Jede Geschichte hat zwei Seiten und verdient es, gehört zu werden.

Mias und Nates Geschichte ist so echt und roh, so berührend und zerstörend. Ich habe viele Tränen vergossen, musste oft tief durchatmen und hatte eines der berührendsten Leseerlebnisse aller Zeiten. Die Beziehung der beiden entwickelt sich ganz langsam und ist geprägt von vielen widersprüchlichen Gefühlen. Es war schmerzhaft schön zu lesen, wie sie einander kennenlernen und wie Mias Gefühle sich wandeln. Am Anfang des Buches war ich mir nicht sicher, ob so etwas wie Freundschaft oder gar Liebe zwischen Mia und Nate entstehen könnte, aber Rebekka hat diese Gefühle ganz natürlich entwickelt. Ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, es wäre unrealistisch.

Vor allem der Umgang mit Trauer und Trauma hat mir unglaublich gut gefallen. Mia ist eine emotional starke und mutige Protagonistin mit einem Herzen aus Gold und ich wäre wirklich gern wie sie. Nathan hat mir das Herz gebrochen, denn er leidet so sehr, dass es greifbar war. Ich wollte ihn so gern in den Arm nehmen und ihm versprechen, dass alles gut wird.

„The Moment I Lost You“ ist ein Buch, das ganz tief unter die Haut geht. Es beschreibt schmerzlich schön, dass Verantwortung und Schuld sowie Absolution und Vergebung ganz verschiedene Dinge sind. Ich kann diese Geschichte von ganzem Herzen empfehlen!

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