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Sophie Sullivan: Love is On Air

Cindy

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© Ullstein

„Love is On Air“ von Sophie Sullivan ist eine romantische Komödie der etwas anderen Art, was man gleich zu Beginn des Buches feststellt. Das Buch ist aus zwei Perspektiven erzählt, sodass der Leser quasi immer alles weiß, die Charaktere jedoch nicht. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Radioproduzentin Everly Dean, die eine ganz eigene Tonart hat Es fiel mir sehr schwer, mich in Everlys Kopf hineinzufinden. Ich musste den Schreibstil erst einmal auf mich wirken lassen, denn er ist sehr zugeknöpft und engstirnig, was zu Everlys Persönlichkeit passt. Ihren Gegenpart bildet ihr Chef Chris, dessen Vater der Radiosender gehört, was aber keiner der Mitarbeiter weiß. Chris ist, seit er den Job beim Sender vor etwa einem Jahr angetreten hat, heimlich in Everly verliebt, diese denkt jedoch, er könne sie nicht ausstehen.

Zu Beginn des Buches begleiten wir Everly am schlimmsten Tag ihres Lebens, an ihrem 30. Geburtstag. Am Morgen erwischt sie ihren Freund beim Fremdgehen und durch unglückliche Umstände wird ihre Wutrede darüber live im Radio gesendet. Die Hölle für Everly und ihre Sozialphobie! Um ihren Job zu retten, macht Chris das beste aus der Situation und erfindet eine Dating-Show speziell für Everly. Dabei soll sie sich mit verschiedenen, vorher persönlich ausgewählten und überprüften Männern treffen und am Ende einen auswählen. Das Prinzip ist dabei ähnlich wie beim Bachelor, nur dass Everly so absolut gar nicht kontaktfreudig ist und Chris sich am liebsten mit jedem Mann anlegen möchte, der ihr näher kommt.

Man sieht bereits, es gibt einige Steine in der Geschichte, über die ich als Leser gestolpert bin. Angefangen mit Everlys zurückgezogener Art. Zwar habe ich mit der Zeit einen tieferen Einblick in ihre Persönlichkeit bekommen, doch so richtig warm bin ich mit ihr nicht geworden. Ich habe mich zu oft gefragt, wie sie mit diesem Verhalten so weit gekommen ist und bestimmte Situationen ohne Hilfe meistern konnte. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass sie der bloße Gedanke, vor die Tür zu gehen und einzukaufen überfordert. Ihre Eltern waren auch sehr speziell und kannten ihre eigene Tochter kaum.

Chris als Gegenpart war mir persönlich zu soft. Er war SO verständnisvoll, hat sich immer anständig verhalten und ich habe mich auch die ganze Zeit gefragt, was er an Everly so gut findet. Für mich hat die Chemie zwischen beiden leider so gar nicht gepasst, was schade war. Auch der eigentlich unterhaltsame Teil dieser Komödie konnte mich leider nicht vom Hocker reißen und das Ende war ziemlich vorhersehbar.

Der ganze Plot hat mich ein wenig an „Ex-Talk“ von Rachel Lynn Solomon erinnert, denn dort geht es um zwei Radiomoderatoren, die eine Fake-Ex-Beziehung eingehen, um darüber zu berichten und die sich ineinander verlieben. Leider konnte „Love is On Air“ da aber nicht mithalten.

Wer mal über eine etwas andere Protagonistin mit Sozialphobie lesen möchte, der sollte der Geschichte auf jeden Fall eine Chance geben. Die Handlung ist recht unaufregend und ohne viel Drama, aber das war auch mal schön. Alles in allem konnte mich der Roman aber nicht gänzlich überzeugen.

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