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Emily Henry: Happy Place

Cindy

Emily Henry, die Frau der Sommerromane. Letztes Jahr konnte sie mich mit „Kein Sommer ohne dich“ leider nicht gänzlich begeistern, dafür hat mich „Happy Place“ aber vollständig überzeugt. Dieser Roman hat alles, was einen guten Roman ausmacht. Freundschaft, Liebe, Geheimnisse, Probleme und unschöne Wahrheiten. Ich liebe Romane, in denen eine Gruppe aus Freunden aufeinandertrifft und das Gefüge immer mehr Risse bekommt, weil man sich im Laufe der Jahre verändert hat. Genau das bekommt man in „Happy Place“.

Protagonistin Harriet hat sich von ihrem Verlobten Wyn getrennt, vor einem halben Jahr, doch niemand weiß davon. Vor allem nicht ihre gemeinsame Freundesclique. Deswegen müssen sie nun im Urlaub mit allen so tun, als wäre alles in Ordnung, damit sie die Hochzeit ihrer Freunde nicht zerstören.

Die Aufrechterhaltung dieser Illusion erfordert von beiden einiges an Kraft, da sie sich seit der Trennung nicht gesehen habe und so vieles unausgesprochen ist. Harriet steckt noch immer in ihrer Ausbildung als Chirurgin fest, ein Job, der mehr von ihr nimmt, als er gibt. Seit Wyn nicht mehr in ihrem Leben ist, hat sie zu viel Zeit, um über Dinge nachzudenken und merkt langsam, dass sie ihr Leben für andere und nicht für sich selbst lebt.

Es gibt immer wieder Rückblenden, die zeigen, wie die Beziehung der beiden begonnen hat und welche Schlüsselmomente se erlebt haben. Dabei spielen die gemeinsamen Urlaube in Maine mit ihren besten Freunden eine große Rolle. Es gibt bunte Charaktere unter der Clique, die alle auf ihre Art sympathisch sind und einen großen Teil zum Charme der Geschichte beitragen. Die Dynamik der Gruppe ändert sich im Laufe der Jahre stark und fängt perfekt die Lebensrealität ein. Die College-Blase verpufft, wenn alle fertig mit dem Studium sind und ihre eigenen Wege gehen, man sich nicht mehr täglich sieht und alles über das Leben der anderen weiß. Henry schafft es, Fingerspitzengefühl zu zeigen und ganz unterschiedliche Welten mit Problemen aufeinanderprallen zu lassen, die man als Ende 20/ Anfang 30jähriger Mensch hat.

Ich habe das Buch wirklich sehr gemocht (auch wenn manchmal Wortspiele und Witze dabei waren, die man als nicht-Amerikaner einfach nicht versteht). Der Schreibstil ist ein wenig wehmütig, ein wenig blauäugig, doch dennoch schlau – die perfekte Verkörperung von Harriet. Die Beziehung zwischen ihr und Wyn entspinnt sich so natürlich, kein Plottwist wirkt konstruiert. Und das Setting ruft sehr starke Urlaubsvibes hervor, sodass die Lektüre wirklich ein Genuss ist.

Von mir gibt es eine ganz große Empfehlung hierfür!

9783426530627 - Emily Henry: Happy Place
© Knaur

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