Mikaella Clements & Onjuli Datta: Das Beste, was uns nie passiert ist

Die Geschichte von Win und Leo hat mich über weite Strecken verwirrt und am Ende ein wenig nichtssagend zurückgelassen. Es ist mir noch nie passiert, dass ich die Protagonisten in einem Roman nicht auseinander halten konnte, aber ich habe sie ständig verwechselt! Win verbinde ich mit einem Männernamen, aber hier ist es die Protagonistin (die eigentlich Whitman heißt…was noch schlimmer ist). Daher habe ich Leo immer für die weibliche Person gehalten und war oft heillos verwirrt, wer denn nun was tut. Der Schreibstil ist auch sehr eigen, in dritter Person aber nicht getrennt zwischen Win und Leo.

Die Geschichte war unglaublich langatmig. Win ist eine aus Britannien stammende Inderin, die in Hollywood groß rausgekommen ist, aber nie so wirklich Fuß fassen kann. Sie wirkt zu glatt, zu kalt und wird schnell in Skandale (die eigentlich gar nicht schlimm sind) verwickelt. Dann hilft der Hotelerbe Leo ihr aus der Patsche, indem sie eine On-Of-Beziehung vortäuschen. Beide Charaktere hatten viel Potential, doch blieben bis zuletzt sehr oberflächlich. Ich wusste zu keinem Zeitpunkt, was sie eigentlich wollen, sowohl voneinander als auch vom Leben. Es fehlte die Substanz. Dann hatte die Geschichte so viel Potential, da Win britische Inderin ist und in Hollywood natürlich Rassismus groß geschrieben steht. Doch sie ignoriert es, will sich nicht unbeliebt machen, nie ihre Meinung sagen oder für sich einstehen. Leo will etwas tun, doch er wird zurückgepfiffen, weil er sie ja nicht verstehen kann, da er nicht in ihrer Haut steckt. Nun hätte Win ihre Sicht der Dinge gut erzählen können, doch nein. Es bleibt ein Tanz der Verschwiegenheit.

Leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Es gibt so viel ungenutztes Potential, vor allem am Ende. Doch da wird sich lieber in einem Zeitungsartikel vage ausgedrückt. Schade!