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Adrienne Young: Fable

Cindy

“Home was a ship that was at the bottom of the sea, where my mother’s bones lay sleeping.”

Adrienne Young, Fable

Auf dieses Buch habe ich sehr hingefiebert, denn Adrienne Young zählt zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. “Sky in the Deep” bedeutet mir unheimlich viel und daher bin ich mit hohen Erwartungen an “Fable” herangegangen.

Fable ist nicht nur der Titel des Buches, sondern auch der Name der Protagonistin. Nachdem ihre Mutter vor vier Jahren bei einem Sturm ums Leben gekommen ist, hat ihr Vater Saint Fable auf einer Insel ausgesetzt und zurückgelassen. Dort musste sie jeden Tag um ihr Überleben kämpfen und sich ihren Unterhalt verdienen. Sie ist ein “dredger”, also jemand, der am Meeresboden nach verschiedenen Edelsteinen oder anderen Dingen sucht. Ihr Ziel ist es, genügend Geld für eine Passage in die Narrows zusammen zu bekommen, um ihr Erbe von ihrem Vater zu erhalten.

Natürlich gelingt ihr das ziemlich am Anfang des Buches und sie gelangt auf die Marigold. Deren Kapitän ist West, der ein sehr interessanter Charakter ist.

Der Großteil der Geschichte spielt also auf hoher See, was viele mir unbekannte Begriffe mit sich brachte. Die ersten paar Seiten war ich damit beschäftigt, einige nautische Begriffe nachzuschlagen. Doch danach konnte ich ungestört weiterlesen, denn so viele komplizierte Vokabeln kommen dann nicht mehr vor. Adrienne schreibt sehr einzigartig. Sie schafft es, die Schönheit der Natur mit dem grausamen Leben in den Narrows und auf See zu verbinden. Man verliert sich beim Lesen völlig in Fables Welt.

Die Nebencharaktere (vor allem Wests Crew) waren allesamt sehr liebevoll gestaltet und ich habe sie während des Lesens ins Herz geschlossen. Die Story an sich ist gespickt mit Abenteuern und einer Prise Romantik. Es passieren einige unvorhergesehene Dinge, andere Twists sind klar erkennbar. Das Ende hat mich definitiv sehr neugierig auf “Namesake” gemacht.

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©Wednesday Books

Einen Kritikpunkt gibt es aber dennoch für mich. Die vier Jahre, die Fable auf Jeval verbringt, lassen bei mir viele Fragen aufkommen. Es wird immer wieder kurz angerissen, wie sie es geschafft hat, zu überleben und doch ist für mich einiges unklar. Aber das Buch hat michd ennoch durch die Atmosphäre und die Charaktere überzeugt.

Saint ist ebenfalls ein unglaublich interessanter und facettenreicher Charakter. Obwohl er nicht selbst anwesend ist, spürt man seine Anwesenheit in jedem Kapitel. Auch West mit all seinen Geheimnissen macht die Geschichte interessant.

Die brutale und grausame Welt der Narrows ist nicht unbedingt eine Welt, in der ich gern leben würde, aber sie ist überzeugend und bildgewaltig dargestellt. Beim Lesen musste ich oft an “Black Sails” denken – ich liebe diese Serie- und hinzu kommt eine Prise “Six of Crows” (vor allem Wests Crew und ihr Zusammenhalt haben mich daran erinnert).

Alles in allem mochte ich Fable sehr gern und es konnte meine Erwartungen erfüllen. Ich bin großer Fan von Piraten und Segelschiffen, daher wurden hier all meine Leserwünsche erfüllt und die Romantik hat das ganze zusätzlich versüßt.

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