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Kathrin Tordasi: Brombeerfuch – Der Zauber von Sturmauge

Cindy

„Brombeerfuchs – Der Zauber von Sturmauge“ von Kathrin Tordasi ist ein wunderschönes Kinderbuch, an dem man auch als Erwachsener sehr viel Freude hat. Durch die Kinderaugen und die feinfühlige Art der Autorin lernt man unglaublich viel.

Die Protagonisten Ben und Portia sind bereits aus „Brombeerfuchs -Das Geheimnis von Weltende“ bekannt. Man kann aber auch ohne Vorkenntnisse in das Buch starten (beraubt sich damit aber eines wirklich guten Abenteuers). Beide Kinder haben Sehnsucht nach der Anderswelt, vor allem Portia sehnt sich danach, wieder ein Wolf zu sein.

„Ich bin kein Wolf. […] Ich bin ein Mensch. Aber manchmal… manchmal fühlt sich das Menschsein verdammt schwer an.“

Als Ben dann plötzlich völlig durchnässt und mit Gedächtnislücken vor ihrer Tür auftaucht, ist den Kindern schnell klar: Sie müssen zurück in diese andere Welt, in der sie so viel Schönes und Schreckliches erlebt haben.

Gemeinsam mit Bramble und Rose machen sie sich auf den Weg und treffen alte Bekannte sowie neue Freunde (oder doch Feinde?). Ben hat sehr mit sich zu kämpfen, denn ihn plagen komische Anfälle, die mit dem Gedächtnisverlust und einem bösen Zauber in Verbindung stehen. Er fühlt sich schwach und verunsichert, will vor Portia nicht hilflos wirken. 

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© Fischer Sauerländer

Portia geht es ähnlich – der Wolf hat ihr Stärke verliehen und ohne ihn weiß sie nicht, wie sie ihren Lieben am besten helfen kann. Beide Kinder machen eine großartige Entwicklung in dieser Geschichte durch, die ich auf keinen Fall vorweg nehmen möchte. Ben stellt sich seinen Ängsten und gerät in große Gefahr, lernt aber auch sehr viel über sich selbst. Portia kämpft mit den beiden Wesen in ihrem Herzen und versucht, ihren Platz in der Welt zu finden.

Unterstützung erhalten die Kinder von den großartigen Nebenfiguren. Allen voran Rose und Bramble, die ganz sanft und unaufdringlich LGBTQ+-Repräsentation in die Geschichte bringen und richtig tolle Charaktere sind. Dann gibt es natürlich auch noch den Brombeerfuchs, Robin Goodfellow, der Portia eine wichtige Stütze ist, da er sich in einen Fuchs verwandeln kann.

Natürlich gibt es auch noch ein paar weitere interessante Figuren, die den Kindern helfen oder ihnen Steine in den Weg legen. Viele haben mich überrascht, allen voran ein Apothekergehilfe (mehr müsst ihr selbst herausfinden).

Gepaart mit Kathrins wundervollem Schreibstil ist dieses Buch ein echter Genuss. Man taucht ganz tief in die Charaktere ein, fühlt mit ihnen und ist dadurch absolut in der Geschichte gefangen. Die Geschichte steckt voller kleiner Weisheiten und hinterlässt ein wohlig warmes Gefühl. In die Anderswelt einzutauchen, das ist ein bisschen wie nach-Hause-kommen.

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